Fieldrecording: Die Kunst, Naturklänge perfekt einzufangen

Fieldrecording ist mehr als nur das Aufnehmen von Geräuschen – es ist eine Kunstform, die ASMR-Enthusiasten in die Welt der Natur eintauchen lässt. Stell dir vor, du hörst die Geräusche der Wellen, so klar wie das Wasser an einem unberührten Strand, oder das Rauschen des Windes auf einem Berggipfel. Dieses Handwerk, wenn es meisterlich beherrscht wird, hat die Macht, Menschen akustisch an andere Orte zu zaubern. Man könnte fast sagen, für den nächsten Urlaub bräuchtest du nur Kopfhörer!

Doch wenn man sich mit Fieldrecording beschäftigt, stößt man schnell auf eine Fülle von Informationen und Anforderungen. Es scheint, als ob man ohne teures Equipment und spezielle Kenntnisse kaum gute Ergebnisse erzielen könnte. Aber ist das wirklich der Fall? In diesem Artikel zeige ich dir, welches Equipment du wirklich brauchst, worauf es ankommt und wie du selbst in das Handwerk des Fieldrecordings einsteigen kannst.

Was ist Fieldrecording?

Fieldrecording bedeutet, natürliche Schallereignisse und Klanglandschaften aufzunehmen, die nicht im Tonstudio entstehen. Es ist sozusagen die „Phonografie“ – das akustische Pendant zur Fotografie. Ein Beispiel, das viele kennen, sind die beliebten Regenwald-Playlists auf Spotify. Diese Klänge kommen nicht aus dem Studio, sondern direkt aus der Natur, was sie so besonders macht.

Der wahre Reiz des Fieldrecordings liegt in der Authentizität der Klänge. Regen, Vogelgezwitscher, Wind – all diese Geräusche werden in ihrer natürlichen Umgebung aufgenommen und verleihen der Aufnahme eine besondere Atmosphäre. Diese Unvollkommenheiten machen das Fieldrecording so faszinierend und befreien dich vom Perfektionismus.

Fieldrecording in der modernen Musikproduktion

Fieldrecording hat nicht nur eine besondere Bedeutung für die Naturdokumentation, sondern auch für die Musikproduktion. Früher, in der Zeit der Stummfilme, wurden Klangkulissen oft nachgestellt, um die Handlung zu untermalen und Geschichten zu erzählen. Auch heute noch werden Filme nachträglich vertont, da die Umgebungsgeräusche oft nicht den gewünschten Effekt erzielen.

In der Musikproduktion geht es oft darum, einzigartige Töne zu finden, die einem Song einen besonderen Wiedererkennungswert verleihen. Selbst Künstler wie Billie Eilish nutzen Fieldrecording, um ihren Songs eine besondere Note zu verleihen. Statt Töne künstlich zu erzeugen, werden sie in der Natur eingefangen – sei es das Rascheln von Blättern oder das Plätschern eines Baches. Diese Klänge verleihen der Musik eine besondere Tiefe und Authentizität.

Mein Weg zum Fieldrecording

Mein erster Kontakt mit Fieldrecording kam durch ein Seminar mit Schülerinnen und Schülern. Gemeinsam haben wir einen informativen Radiobeitrag produziert, bei dem wir Geräusche gezielt eingesetzt haben, um in kurzer Zeit möglichst viele Informationen zu transportieren. Seitdem fasziniert mich die Idee, wie viele Instrumente man durch Naturgeräusche ersetzen kann.

Alle Infos kannst du dir auch als Video anschauen.

Videolink:https://youtu.be/ottXV2Whc3g

Welches Equipment brauchst du für Fieldrecording?

Für Fieldrecording gibt es eine Vielzahl von Equipment, aber das Wichtigste ist, dass du dir überlegst, was du damit machen möchtest. Ich selbst benutze gerne das Zoom H2n, das eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten bietet und gleichzeitig kostengünstig ist. Alternativ kannst du auch einfach ein Headset nutzen, das du wahrscheinlich ohnehin zu Hause hast.

Es muss nicht immer das teuerste Equipment sein. Mit ein wenig Kreativität und den richtigen Techniken kannst du auch mit einfacheren Mitteln beeindruckende Ergebnisse erzielen.

Worauf solltest du beim Fieldrecording achten?

Hier sind einige Tipps, die dir helfen, das Beste aus deinen Fieldrecording-Sessions herauszuholen:

  1. Wähle einen ruhigen Ort: Vermeide Aufnahmen bei Regen und wähle einen Ort, an dem möglichst wenig Störgeräusche vorhanden sind.
  2. Achte auf den Wind: Wind kann ein großes Problem sein. Nutze daher einen Windschutz für dein Mikrofon.
  3. Kopfhörer nutzen: Höre während der Aufnahme mit Kopfhörern, um Störgeräusche sofort zu erkennen.
  4. Kompromisse eingehen: Perfekte Aufnahmen gibt es selten. Akzeptiere kleine Unvollkommenheiten, die deine Aufnahme authentisch machen.
  5. Timing: Die Tageszeit und Jahreszeit spielen eine große Rolle. Frühmorgens oder spätabends ist es oft ruhiger.
  6. Mikrofon-Haltung: Achte darauf, dein Mikrofon richtig zu halten, um unerwünschte Geräusche zu vermeiden.

Fieldrecording ist eine wunderbare Möglichkeit, die Natur auf eine ganz besondere Weise einzufangen. Es geht nicht darum, perfekte Aufnahmen zu machen, sondern die Authentizität der Naturgeräusche zu bewahren und sie in kreative Projekte einzubringen. Also schnapp dir dein Aufnahmegerät und tauche ein in die faszinierende Welt des Fieldrecordings!

Eine gute Übung um sich auf das Fieldrecording vorzubereiten, ist die Geräusche-Landkarte!

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